Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
Am 5. Mai wird der jährliche Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen begangen. In einer Gesellschaft spielen ein öffentlich und privat für alle frei zugänglicher Raum (inklusiver Sozialraum) und Barrierefreiheit eine immer wichtigere und gesellschaftsübergreifende Rolle. Selbstbestimmte Teilhabe setzt voraus, dass sich die Umgebung entsprechend anpasst, so dass alle gestalteten Lebensbereiche zugänglich und nutzbar sind, mit anderen Worten: barrierefrei.
Leider erfahren Menschen mit Behinderung immer noch enorme Benachteiligungen in ihrem Alltag. Das betrifft vor allem die nicht behindertengerechte Gestaltung von Gebäuden, den Zugang zu Bildung und beruflicher Ausbildung und viele weitere Lebensbereiche. Gefühlt werden die Barrieren immer höher, ein selbstbestimmtes Leben umzusetzen.
Gerade die letzten drei Jahre haben Menschen mit Behinderung vor enorme Herausforderungen gestellt. Zunächst die Corona-Krise, in der es aufgrund der Beschränkungen schwierig war, Kontakte zu pflegen und nun gestiegene Kosten durch die Energie- und Rohstoffkrise, die vor allem auch Menschen mit Behinderung abermals hart treffen.
Insbesondere am Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen gilt es, über Chancen und Hindernisse aufzuklären. Die jetzige Bundesregierung hat ihrer Ankündigung, mehr für eine inklusive Gesellschaft zu tun, leider bisher noch keine Taten folgen lassen. Ohne verbindliche Ziele und verpflichtende Gesetze werden Menschen mit Behinderung keine Verbesserung verspüren. Vielmehr gilt es, gezielt und strukturiert auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene einen inklusiven Sozialraum zu gestalten. Die Behindertenbeiräte in unseren Gemeinden leisten hier eine wichtige ehrenamtliche Arbeit, die entscheidende Impulse für die Barrierefreiheit vor Ort gibt. Barrierefreiheit ist ein Gewinn für die ganze Gesellschaft!
Euer Christoph